 | Lehrerbildung in der Pandemie
Die Corona-Beschränkungen in Deutschland werden gelockert, auch der Bildungsbereich stellt sich auf die veränderten Begebenheiten ein. Zahlreiche Veranstalter finden Wege, ihre Tagungen, Workshops und Kongresse digital abzuhalten. So wird beispielsweise die Jahresveranstaltung des Deutschen Lehrkräfteforums im September als einwöchiges Online-Event stattfinden. Den aktuellen Stand der Dinge zu allen Veranstaltungen rund um die Lehrerbildung können Sie weiterhin in unserem Veranstaltungskalender nachverfolgen.
Die Ausbildung von Lehrkräften leidet unter den radikal veränderten Bedingungen. Der bak Lehrerbildung (News4Teachers) beklagt den Wegfall der Unterrichtshospitationen im Referendariat, die Jungen Philologen im Deutschen Philologenverband warnen, dass ein geregelter Fortgang des Referendariats für zukünftige Lehrkräfte nicht möglich sei, und fordern eine Neuausrichtung der 2. Phase der Lehrerausbildung.
Das Informationsportal e-teaching.org sammelt in einer Umfrage Erfahrungswerte zu den beliebtesten digitalen Angeboten rund um das Lehramtsstudium. Zur Frage, ob die Pandemie für einen nachhaltigen Digitalisierungsschub im Schulbereich und in der Lehrkräftebildung sorgen könnte, äußert sich Prof. Dr. Birgit Eickelmann von der Universität Paderborn in unserer Rubrik Meinung.
| |  | 01.-04.09.2020: PH Zug 17./18.09.2020:
Deutsche Schulakademie21.-23.09.2020: Universität Hannover
23.09.2020: Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Lehrerbildung05.-08.10.2020: Universität Leipzig 22.10.2020:
03./04.11.2020:
| | | | Karliczek: Volles Schulprogramm nach den Sommerferien sicherstellen(Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF))Bundesbildungsministerin Anja Karliczek ruft Länder und Schulen dazu auf, Konzepte für eine baldige Rückkehr zu strukturiertem Unterricht zu entwickeln. Es müsse vor Ort intensiv an Lösungen gearbeitet werden, damit der Schulbetrieb „mit einer Mischung aus Präsenz- und Digitalunterricht“ wieder umfassend laufen könne. Gleichzeitig müsse genau beobachtet werden, ob durch die Pandemie nicht die Bildungsschere vergrößert werde. Laut Karliczek könnten auch Lehramtsstudierende bei der Unterstützung benachteiligter Kinder helfen. weiterlesen
Lehramtsstudierende und ihre Ausbildenden in der Corona-Krise(News4Teachers)Der Artikel widmet sich dem veränderten Studiums- und Arbeitsalltag von angehenden Lehrkräften und ihren Ausbildenden. Trotz eines hohen Engagements aller Beteiligten gebe es zu wenig Austausch unter Kolleginnen und Kollegen, die didaktische Aufbereitung bleibe auf der Strecke. Der bak Lehrerbildung fordere von den Bundesländern eine angemessene Infrastruktur zur verlässlichen und strukturierten Kommunikation und eine Einarbeitung der Ausbildenden. weiterlesen
Handlungsempfehlungen für die Bildungspolitik: GI startet Offensive digitale Schultransformation(Gesellschaft für Informatik (GI))Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat die Gesellschaft für Informatik gemeinsam mit Verbänden und zahlreichen weiteren Partnerinnen und Partnern die „Offensive Digitale Schultransformation“ (#OdigS) gestartet. Im Rahmen der Initiative haben unterschiedliche Bildungsexpertinnen und -experten sieben konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert, um zentrale Herausforderungen und offensichtlich gewordene Schwächen des aktuellen Bildungswesens zu adressieren. Unter den Empfehlungen ist auch die verpflichtende informatische und digitale Grundbildung in der Breite der Lehrkräfteaus- und -weiterbildung. weiterlesen
Umfrage: Digitale Medien im Lehramtsstudium(e-teaching.org)Auf e-teaching.org soll ab Herbst ein Überblick zu den verschiedenen Internetangeboten rund um die Digitalisierung im Lehramtsstudium angeboten werden. Dazu führt das Informationsportal für Hochschullehre eine kurze Online-Umfrage durch. Interessierte können ihre favorisierten Internetseiten zur Digitalisierung im Lehramtsstudium in der 5-minütigen Umfrage mitteilen. Dies können Angebote aller Art wie Blogs, online bereitgestellte Tools oder hilfreiche Communities sein. weiterlesen
Junge Philologen im DPhV: Lehrerausbildung akut gefährdet(Deutscher Philologenverband)„Die 2. Phase der Lehrerausbildung muss vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie neu gedacht werden, da ein geregelter Fortgang des Referendariats für zukünftige Lehrkräfte in den Krisenzeiten nicht möglich ist“, fordern die Jungen Philologen im Deutschen Philologenverband. Denn durch den Wegfall der unterrichtspraktischen Bestandteile des Referendariats fehlen elementare Grundlagen des Vorbereitungsdienstes, die für den späteren Berufsalltag essenziell sind. weiterlesen
Digitales Lernen: „Schulen sind nicht vorbereitet“(Institut der Deutschen Wirtschaft)Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln fordert mehr Anstrengungen für die Digitalisierung der Schulen und eine Verankerung digitalen Lernens in der Aus- Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. Digitales Lernen an den Schulen in Deutschland sei noch immer die Ausnahme. Es fehle an Kompetenzen der Lehrkräfte, in vielen Schulen fehle ein für alle zugänglicher WLAN-Zugang. Das Bildungssystem müsse bei der Digitalisierung endlich seine Hausaufgaben machen. weiterlesen
| | | | Bayern:Planungssicherheit für Lehramtsstudierende: Vorbereitungsdienst an den Schulen startet regulär im September 2020(Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus)Kultusminister Piazolo setzt Sonderregelungen für Lehramtsstudierende um, damit diese auch nach der vorübergehenden Aussetzung der Staatsprüfung faire Bedingungen vorfinden. Bereits vor zwei Wochen wurde ihnen die Möglichkeit eines Freiversuchs beim Ersten Staatsexamen eröffnet. Jetzt folgen weitere Maßnahmen mit Blick auf den Vorbereitungsdienst (Referendariat): Alle angehenden Lehrkräfte haben laut Minister Piazolo die Möglichkeit, ins Referendariat zu starten, auch wenn noch keine vollständigen Ergebnisse des Staatsexamens vorliegen. weiterlesen
Niedersachsen:Junge Philologen: „Corona-Virus legt Lehrerausbildung lahm, Verlängerung der Lehrerausbildung unausweichlich“(Philologenverband Niedersachsen)Der Philologenverband beklagt, dass die Ausbildung junger Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen zurzeit praktisch ausgesetzt sei und fordert vom Kultusministerium ein Konzept für die Neuausrichtung der Lehrerausbildung. Die vom Verband immer wieder kritisierte zeitliche Enge eines Referendariats von 18 Monaten zeige sich in der Krise nun als Bumerang. Ein erster Schritt sei die Verlängerung des Referendariats für angehende Gymnasiallehrkräfte auf 21 Monate. weiterlesen
Nordrhein-Westfalen:Lehrermangel an Grundschulen auch durch zu geringe Studienkapazitäten(Süddeutsche Zeitung / dpa)Die dpa-Meldung fasst die Ergebnisse einer NRW-Landtagsanhörung zum Thema Lehrermangel zusammen. Bildungsforscher Klaus Klemm kritisierte in seiner Stellungnahme die teils hohen NCs, die Studieninteressierte von der Aufnahme des Lehramtsstudiums für die Grundschulen abhielten. Außerdem bestünde Einigkeit, dass die Qualifizierung von Seiteneinsteigenden qualitativ verbessert werden müsse. weiterlesen
| | | Hochschulspezifische News | | | Universität der Künste Berlin:Änderungen im Zulassungsverfahren für Lehramtsstudiengänge Musik und Bildende KunstAn der Universität der Künste Berlin werden ab dem kommenden Wintersemester 2020/21 Neuerungen im Zulassungsverfahren für Lehramtsstudiengänge Grundschule und ISS/Gymnasien in den Fächern Musik und Bildende Kunst eingeführt. Darauf haben sich die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und die Universität grundsätzlich geeinigt. Ziel ist es, durch veränderte Verfahren mehr Kandidatinnen und Kandidaten für das Studium zu gewinnen und sie im Orientierungs- und Bewerbungsprozess durch ein erweitertes Beratungsangebot noch gezielter zu unterstützen. weiterlesen
Universität Bochum/TU Dortmund/Universität Duisburg-Essen:Neue UAR-Initiative: Universität bietet Ferienunterstützung(Universitätsallianz Ruhr)Mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Universitätsallianz Ruhr starten die Initiative „Universität bietet Ferienunterstützung“. Gemeinsam mit Studierenden aus Lehramtsfächern, aus der Psychologie und der Erziehungswissenschaft werden sie ein freiwilliges Ferienangebot für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Elternhäusern entwickeln und erproben. weiterlesen
Universität Bremen:Bewerbungsfrist verlängert: „Duale Promotion“ im LehramtPromovieren und gleichzeitig das Referendariat an einer Schule absolvieren. Das können angehende Lehrkräfte mit der bundesweit einzigartigen „Dualen Promotion“ der Universität. Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2020 möglich. Insgesamt sind acht Stipendien zu vergeben. weiterlesen
TU Dortmund:Forschungsprojekt zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien startetWie sieht die digitale Bildung von morgen aus und wie können Lehrkräfte im Studium darauf vorbereitet werden? Seit März 2020 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt K4D – „Kollaboratives Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Lehrer/-innenbildung: mobil – fachlich – inklusiv“. Das Projekt forscht zu den Herausforderungen sowie Chancen der Digitalisierung und erprobt Ansätze, wie Lehr- und Lernprozesse durch Zusammenarbeit von angehenden Lehrkräften und den gezielten Einsatz digitaler Medien inklusionsorientiert gestaltet werden können. weiterlesen
Universität Greifswald:Studiengang Grundschullehramt kann ab Herbst in Greifswald studiert werdenZum Wintersemester 2020/21 wird der Studiengang Grundschullehramt eröffnet. Der Studiengang umfasst zehn Semester Regelstudienzeit und schließt mit dem ersten Staatsexamen ab. Die künftigen Studierenden absolvieren ab Studienbeginn fortlaufend Praxistage an Schulen und werden dabei von qualifizierten Schulmentorinnen und -mentoren betreut. Um diesen konsequenten Praxisbezug gewährleisten zu können, wird in Vorpommern ein Netzwerk aus Grundschulen aufgebaut. weiterlesen
Universität Hannover:Studierende helfen beim Online-Unterricht(Deutschlandfunk)Die COVID-19-Pandemie zwingt auch Lehramtsstudierende ins Home-Office. Eine Initiative aus Niedersachsen setzt sie nun gezielt dazu ein, an Schulen den Onlineunterricht zu unterstützen. Das Lernen via Internet solle mehr als nur eine Notlösung sein. weiterlesen
PH Ludwigsburg:„Ich kann das nicht alleine“ – erste Befunde zur Corona-bedingten Schule zu Hause
In einer explorativen Studie der Pädagogischen Hochschulen in Heidelberg und Ludwigsburg wurden Schülerinnen und Schüler zu ihren Erfahrungen im ersten Abschnitt der neuen Schule zu Hause befragt. Die Studie bietet mit ihren Einblicken in das häusliche Lernen sowohl Anhaltspunkte für die Lehrkräfte und die Schulen als auch für die Lehrerbildung. Insgesamt verweist die Studie auf eine große Varianz der Schülereinschätzungen bezüglich der Schule zu Hause, die zwar auch positive Beurteilungen enthält („…eigentlich war alles gut so.“), aber mehrheitlich unzureichende Aspekte andeutet („Ich kann das nicht alleine, es ist keiner da, der mir es erklärt.“). weiterlesen
Universität Regensburg:Lehrerbildung im digitalen Zeitalter – Freistaat und Bund fördern zukunftsweisendes Konzept der Universität RegensburgDie Universität Regensburg geht die Weiterentwicklung der Lehrerausbildung mit Blick auf die Digitalisierung proaktiv an. Bei ihrem Konzept „L-DUR – Lehrkräftebildung Digital an der Universität Regensburg“ legt sie den Schwerpunkt auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Dazu wird ein passendes Lernumfeld für die universitäre Lehrerausbildung mit einer Schnittstelle zur Schulpraxis geschaffen. weiterlesen
Universität des Saarlandes:Informatik als Lehramtsstudium lässt sich mit Ethik, Sprachen oder anderen Fächern kombinierenBisher konnte man Informatik für das Lehramt nur gemeinsam mit Mathematik studieren. Jetzt ist es an der Universität des Saarlandes möglich, alle Schulfächer mit Informatik zu kombinieren. Mit der Reform des Studiengangs werden völlig neue Lehrkontexte für informatische Fragestellungen erschlossen. Damit will man den Anforderungen begegnen, mit denen Schülerinnen und Schüler in einer zunehmend durch Technik und Informatik geprägten Gesellschaft konfrontiert werden. weiterlesen
Universität Tübingen:Qualitätspaket Studium und Lehre LehramtDie Tübingen School of Education hat ein aus sieben Punkten bestehendes Qualitätspaket 'Studium und Lehre Lehramt' aufgelegt, mithilfe dessen maßgebliche Verbesserungen im Lehramtsstudium angestrebt werden. Inzwischen wurde an sämtlichen Maßnahmen intensiv gearbeitet. In der neu erschienenen Informationsbroschüre Q7 werden die einzelnen Ziele und Maßnahmen (z.B. für eine höhere Überschneidungsfreiheit im Pflichtbereich, für eine reduziertere Prüfungsdichte, für ein differenzierteres Beratungsangebot) sowie der Stand der Arbeiten gebündelt vorgestellt. weiterlesen
Neu erschienen ist überdies der 10. Newsletter der TüSE, innerhalb dessen die vielfältigen Aktivitäten aller an der Tübinger Lehrerbildung beteiligten Akteur*innen dargestellt werden.
Universität Würzburg:Nur Deutsch im Klassenzimmer?Lehrkräfte an deutschen Grundschulen haben es täglich mit Mehrsprachigkeit und Migration zu tun. Ob und inwieweit aber die Erstsprachen von nicht-deutschsprachigen Kindern einen Platz im Schulalltag haben sollten, wird von Expertinnen und Experten der Pädagogik und der Sprachwissenschaft noch immer kontrovers diskutiert. Was aber die Lehrerinnen und Lehrer aus der Grundschulpraxis davon halten, haben nun Dr. Sarah Désirée Lange und Professorin Dr. Sanna Pohlmann-Rother vom Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik der Universität Würzburg untersucht. weiterlesen
| |  | König, Lars:MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2020.
| | | | Schweiz:Lehramtsstudierende kompensieren Corona-bedingte Ausfälle an Schulen(SRF)In der Schweiz springen vielerorts Lehramtsstudierende für die Betreuung an Schulen ein, wenn nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Schätzungen zufolge mussten zum Schulstart am 11. Mai je nach Region bis zu 20 Prozent der Lehrpersonen ersetzt werden, da zu den üblichen Krankheitsfällen nun die Abwesenheit von Corona-Risikopatient(inn)en hinzukäme. Man rechne durch Covid-19-Erkrankungen mit weiteren Ausfällen. weiterlesen
| | | | Interview mit Prof. Dr. Isabell van Ackeren (Universität Duisburg-Essen) über die Entwicklung der deutschen Lehrerbildung(bildungsklick)Van Ackeren spricht im Interview darüber, wie die Lehrerbildung auf die ständig neuen Herausforderungen an Lehrkräfte reagiere und welchen Beitrag die Qualitätsoffensive Lehrerbildung dabei leiste. Unter anderem brauche es mehr Vergleichbarkeit in der Lehrerausbildung, um auch in den Schulen zu vergleichbareren Bedingungen beizutragen. Hier fördere die Qualitätsoffensive Lehrerbildung den Austausch über sinnvolle Modelle und übergreifend geltende Standards. weiterlesen
Was Schulen aus der Krise lernen können – Gespräch mit Professor Thomas Trefzger(Fränkische Nachrichten)Der Didaktikprofessor und Direktor der Professional School of Education an der Universität Würzburg Thomas Trefzger sieht in der Corona-Quarantäne auch gute Seiten. Lehramtsstudierende im Praxissemester leisteten in der Krise einen Beitrag zur Entlastung der Lehrkräfte beim Einsatz digitaler Medien. Trefzger unterstreicht, dass eine bessere Vorbereitung angehender Lehrkräfte auf digitalen Unterricht an der Uni Würzburg bereits aktiv passiere. weiterlesen
Interview mit Prof. Dr. Birgit Eickelmann über Konzepte für digitalen Fernunterricht(Frankfurter Allgemeine Zeitung)Im Interview zieht die Paderborner Schulentwicklungsforscherin Birgit Eickelmann nach zwei Monaten Distanzunterricht eine erste Bilanz und spricht sich dafür aus, dass in den Sommerferien pädagogische Konzepte für die Verzahnung von Präsenz- und Distanzunterricht erarbeitet werden. Bei Personalengpässen an den Schulen könnten laut Eickelmann auch Lehramtsstudierende zum Einsatz kommen. weiterlesen
| |  | Wirkung Hoch 100: Ausschreibung (Stifterverband) Der Stifterverband fördert Deutschlands 100 beste Zukunftsprojekte für Bildung, Wissenschaft und Innovation. Zwei Millionen Euro sind für die Projektförderung vorgesehen. Bewerben können sich gemeinnützige Akteure aus öffentlichen und privaten Einrichtungen wie Schulen, Hochschulen, Vereinen oder Sozialunternehmen. Einreichungsfrist ist der 14. September 2020.
| | | | Schule in Zeiten der Pandemie: Empfehlungen für das Schuljahr 2020/21(Friedrich-Ebert-Stiftung)Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat eine Kommission aus Expert_innen beauftragt, den Blick auf das kommende Schuljahr 2020/21 zu richten und konkrete Empfehlungen für verschiedene Handlungsfelder und Herausforderungen zu erarbeiten. 22 Expert_innen haben in gemischten Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen Empfehlungen erarbeitet und in einer Stellungnahme gebündelt. Zu den Empfehlungen gehört auch, bei der Unterrichtsversorgung auf die Unterstützung von Lehramtsstudierenden zurückzugreifen. weiterlesen
| | | | Nachhaltiger Digitalisierungsschub im Schulbereich und in der Lehrkräftebildung durch die Pandemie? – Schön wär’s.
Ein Beitrag von Prof. Dr. Birgit Eickelmann
(Professorin für Schulpädagogik an der Universität Paderborn) | |  | (Foto: LVR-ZMB: Alexandra Kaschirina)
| | | In der Zeit der Schulschließungen war vielerorts zu beobachten, dass die digital gestützten Möglichkeiten, das schulische Lernen trotz der besonderen Bedingungen aufrechtzuhalten, geradezu explodierten. Mit viel Engagement und Innovationsgeist haben Lehrkräfte digital gestützten Lernsettings entwickelt und genutzt. Das Leopoldina-Gutachten vom April spricht in diesem Zusammenhang gleichsam euphorisch von einem Digitalisierungsschub im Schulbereich und von gestiegenen Kompetenzen bei den Lehrkräften, digitale Medien für das Lehren und Lernen nutzbar zu machen.
Mit der Studie ‚Schule auf Distanz‘ konnten wir, zusammen mit der Vodafone-Stiftung, anhand einer repräsentativen Lehrkräftebefragung aber zeigen, dass nur ein Drittel der Lehrkräfte angegeben hat, dass ihre Schule auf die Nutzung der digitalen Möglichkeiten überhaupt vorbereitet war. Lehrkräfte an Schulen, die die digitalen Möglichkeiten nutzten, konnten zahlreiche Vorteile für sich und ihre Schüler*innen ausmachen: motiviertere Lernende, bessere Erreichbarkeit und Kommunikation, Entlastung für die Lehrenden und die Einschätzung, dass die Bildungsschere in Zeiten der Pandemie weniger auseinanderging.
Nach und nach stellte sich aber auch Ernüchterung ein. Schnell wurde deutlich, dass Lernen auch weiterhin nur dann funktioniert, wenn es den Grundprinzipien guten Unterrichtens und Lernens treu bleibt. Werden beispielsweise Lernmaterialien nur zur Verfügung gestellt und bekommen die Schüler*innen zu ihren Aufgabenbearbeitungen und individuellen Lernprozessen kein Feedback, läuft das Lernen vielfach ins Leere. Zudem wurde schnell deutlich, dass das Kartenhaus der guten digitalen Ideen zusammenbricht, wenn die Lernenden nicht über die dafür benötigten digitalen Endgeräte verfügen. Und: wenn die Lehrkräfte nicht digital kompetent sind.
Hier setzen wir in Deutschland erst seit dem letzten Jahr mit der Veröffentlichung der um digitalisierungsbezogene Aspekte ergänzten KMK-Standards für die Lehrerbildung flächendeckend an. Aber: Wir sind – wie eigentlich immer, wenn es um Digitalisierungsprozesse geht – in Deutschland zu langsam. Immer, wenn wir Dinge auf den Weg gebracht haben und Strukturen verankert haben, sind die Entwicklungen und andere Länder schon wieder weiter. Manchmal hat man das Bild vom Hasen und dem Igel dabei im Kopf und wird es nicht wieder los.
Jetzt in der Pandemiezeit werden soziale Medien zu Austauschforen für Lehrkräfte, die in der Krise digitale Lösungen suchen und entwickeln – Lösungen, die schneller wirksam werden als unsere vorangegangenen Bemühungen. Dass daraus zukunftsfähige Konzepte entstehen, wird sich nicht von allein ergeben. So funktionieren Innovationsprozesse im Bildungsbereich leider nicht, auch wenn der wahrgenommene Digitalisierungsschub Hoffnung auf Veränderungen macht.
Die Krise mag nun einen Anstoß dafür geben, die Digitalisierungsprozesse im Schulbereich und in der Lehrkräftebildung nochmal stärker in den Blick zu nehmen. Die vielen Beispiele und Ideen gälte es zu sammeln. Nachhaltigkeit ergibt sich aber nur, wenn wir systematisch und dauerhaft an der (Weiter-)Qualifizierung der Lehrkräfte arbeiten, dafür Räume schaffen und diese über alle Phasen kohärent gestalten. Dies umfasst übrigens auch und vor allem die Personalentwicklung als Teil von Schulentwicklung, die als Teil der dritten Phase oftmals vergessen wird, aber über Kooperationen und gemeinsames professionelles Lernen besonders großes Potenzial hat. Auch übrigens, weil Schule Ausbildungsort ist.
Der Monitor Lehrerbildung ist ein Kooperationsprojekt.
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