 | Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026
Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung vermeldet, bringe die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zur Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter auf den Weg. Mit dem Rechtsanspruch könne eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita für viele Familien wieder aufklaffe, wenn die Kinder eingeschult werden. Ab August 2026 sollen zunächst alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch werde in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit habe ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1-4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung. Der Verband Bildung und Erziehung fordert, den Ganztag ab 2026 unter den Vorbehalt einer Personalgewinnungskampagne zu stellen, welche darauf ausgerichtet sein müsse, die Ausbildung in pädagogischen Berufen, das Studium auf Lehramt sowie die Berufsausübung in einer pädagogischen Einrichtung attraktiver zu gestalten. Ganztag könne nur mit qualitativ hochwertig ausgebildetem Personal gelingen.
In unserem Gastbeitrag erklärt diesen Monat Wolfgang Böttcher, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Münster, wie mit der Einführung der „Ein-Fach-Lehrkraft“ Überfrachtung und Zufälligkeit im Lehramtsstudium beizukommen wäre und sich die Attraktivität des Lehrerberufs erhöhen ließe.
| |  | 28./29.05.2021: Kreidestaub 31.05.2021:
15.06.2021:
Universität Oldenburg 24.06.2021:
TU Dortmund
24./25.06.2021: Universität Frankfurt
30.09.-01.10.2021 TU Braunschweig 30.09.-02.10.2021
Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung 02.10.2021
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg weitere Veranstaltungen
| | | | Karliczek: Startschuss für Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform(Bundesministerium für Bildung und Forschung)Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat den ersten Schritt für den Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform unternommen. Mit 150 Millionen Euro will das Ministerium die Entwicklung von bis zu vier Prototypen unterstützen. Diese stellen den Kern für eine nutzerorientierte Infrastruktur dar. Flankierend werden Projekte gefördert, die insbesondere auch auf die Verknüpfung digitaler Bildungsszenarien und lernpfadorientierte Curricula über die Plattform abzielen. weiterlesen Wegen Verbeamtung: Lehramtsstudierende verzichten auf psychologische Hilfe
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)Für viele angehende Lehrkräfte sei der psychische Druck im Studium durch die Bedingungen der Pandemie zusätzlich erhöht. Dennoch seien viele Lehramtsstudierende zögerlich, sich psychotherapeutische Hilfe zu holen, da sich trotz gegenteiliger Urteile des Bundesverwaltungsgerichts das Gerücht halte, nach einer Therapie sei die Verbeamtung gefährdet. weiterlesen FDP-Wahlprogrammentwurf: Lehrkräfteausbildung zu dualem Lehramtsstudium weiterentwickeln
(FDP)Die FDP hat ihren Programmentwurf zur Bundestagswahl „Nie gab es mehr zu tun“ vorgestellt. Zum Thema Bildung haben die Freien Demokraten Ideen aufgeschrieben, die meist unter dem Vorbehalt einer Föderalismusreform stehen: Der Bund solle mehr mitgestalten können. Unter anderem solle die Lehrkräfteausbildung bundesweit zu einem dualen Lehramtsstudium weiterentwickelt werden, das von Beginn an Theorie und Praxis eng miteinander verzahne. weiterlesen „Maske auf und durch“ – Ein Praxisbericht aus dem Referendariat in Corona-Zeiten
(Jan-Martin Wiarda)Der Referendar Christopher Kohl veröffentlicht bei Jan-Martin Wiarda einen eindrücklichen Erfahrungsbericht über die Auswirkungen der Pandemie auf die Lehramtsanwärter*innen im Vorbereitungsdienst. Die Regeln für Prüfungsbedingungen von Referendar*innen blieben trotz wegbrechender Normalität die gleichen, auf Hinweise zu schlechten Planungsoptionen, fehlender Ausbildungszeit oder ungleichen Verhältnissen an Schulen höre man oft nur: "Das tut mir auch wirklich leid für Sie." Weder die Politik noch die Öffentlichkeit diskutierten über die Lehramtsausbildung. weiterlesen
Auch ein Beitrag der Sendung SWR2 Impuls setzt sich damit auseinander, wie die Corona-Pandemie den Vorbereitungsdienst für angehende Lehrkräfte auf den Kopf stelle und wie es den Referendar*innen in dieser Situation gehe. MINT Nachwuchsbarometer 2021: Zu viele Ausbildungsabbrüche im MINT-Bereich
(acatech)Jedes fünfte MINT-Ausbildungsverhältnis in Deutschland wird abgebrochen. Dies geht aus dem neuen MINT Nachwuchsbarometer hervor, das jährlich die Situation der technisch-naturwissenschaftlichen Bildung in Deutschland untersucht. Eine weitere Erkenntnis: Es gibt zu viele leistungsschwache MINT-Schüler*innen in Deutschland. Die Kompetenzen der Grundschulkinder im Vergleich zur EU und OECD sind mittlerweile unterdurchschnittlich. Die Zahl der MINT-Studienanfänger*innen bleibe weitestgehend stabil. Doch auch wenn sich deren Zahlen im Lehramtsstudium Informatik seit 2015 sogar fast verdoppelt haben, sind es mit 159 Studienabschlüssen im Jahr 2020 zu wenige, um angemessen auf die erhöhten Bedarfe zu reagieren. weiterlesen
| | | | Bayern:„Schluss mit dem Lehrermangel – rein in ein modernes und faires Staatsexamen!“(Studierende im BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband))In ihrer Petition mit dem Titel „STEXIT“ fordern die Studierenden im BLLV eine Modernisierung des Ersten Staatsexamens. Darin verlangen sie u.a. eine einheitlichere Vorbereitung, einen fairen Ablauf sowie objektivere Korrekturen und eine transparentere Bewertung. Laura Teichmann, Vorsitzende der Studierenden im BLLV, pocht auf ein Examen, das sie „fordert, aber nicht fertig macht“: „Die Schwundquote bei Lehramtsstudierenden liegt bei über 40 Prozent. Diese Zahl beweist doch, dass der eklatante Lehrermangel schon im Studium beginnt.“ weiterlesen
Mecklenburg-Vorpommern:
Linke für Abschaffung des Numerus clausus beim Lehramtsstudium(Zeit Online / dpa)Die Linksfraktion im Schweriner Landtag fordere die Abschaffung der Zulassungsbeschränkungen für Lehramtsstudiengänge durch einen zu schlechten Notenschnitt. Der NC führe dazu, dass Interessierte mit einem schlechteren Notenschnitt, die keinen Zugang zu Fächern wie Biologie, Englisch oder Sozialkunde bekämen, in andere Studiengänge auswichen und die Plätze als „Parkmöglichkeit“ genutzt würden. Die Zulassungsbeschränkung verschiebe und verlagere somit, statt zu regulieren. weiterlesen
Mecklenburg-Vorpommern:
Land braucht rund 4.000 Lehrkräfte bis 2026(Nordkurier)Laut der Lehrkräftebedarfsprognose, die Bildungsministerin Bettina Martin im Landeskabinett vorgestellt habe, müsse Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten fünf Jahren rund 4.000 Lehrkräfte einstellen, um den Unterricht in den Schulen zu gewährleisten. Viele Lehrkräfte gingen in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Für Simone Oldenburg (Die Linke) räche sich nun, dass die Landesregierung seit Jahren Reformen zur Verbesserung des Lehramtsstudiums scheue. Auch die um ein halbes Jahr verspätete Vorstellung der Bedarfsprognose sei ein „Skandal“. weiterlesen
Nordrhein-Westfalen:
Neue Rechtsvorschriften für die Lehrkräfteausbildung(Landesregierung Nordrhein-Westfalen)Für die Lehrkräfteausbildung in Nordrhein-Westfalen sind mehrere Aktualisierungen und Weiterentwicklungen vorgesehen, die nach der Befassung des zurückliegenden Kabinetts zeitnah in Kraft treten können. Das Regelungspaket enthält neben einer Neuprofilierung des Lehramtsfachs „Sozialwissenschaften“ aufgrund der Einführung des Schulfachs Wirtschaft bzw. Wirtschaft-Politik unter anderem auch eine stärkere Verankerung des Themenbereichs „Digitalisierung und Medienkompetenz“ in der Ausbildung und eine Erweiterung der Möglichkeiten zur Anerkennung ausländischer Lehramtsabschlüsse. weiterlesen
Rheinland-Pfalz:
Binationale Lehramtsausbildung für die Sekundarstufe(Ministerium für Bildung)Die Lehrkräfteausbildung ist in den Staaten der Europäischen Union sehr unterschiedlich strukturiert. So müssen Lehramtsstudierende in Deutschland etwa zwei Fächer studieren, in Frankreich konzentrieren sie sich auf nur ein Fach. Trotz dieser Unterschiede ist es in Mainz und Dijon gelungen, eine voll integrierte binationale deutsch-französische Lehramtsausbildung für den Sekundarbereich an den Start zu bringen. Ende April wurde dazu eine Vereinbarung zwischen der Académie de Dijon, Rheinland-Pfalz, der Université de Bourgogne Dijon und der Universität Mainz unterzeichnet. weiterlesen
| | | Hochschulspezifische News | | | TU Dresden:Lehramtsstudierende unterstützen Schüler*innen beim Distanzlernen(News4Teachers)Nachdem viele Lehramtsstudierende der TU Dresden Unterstützungsbedarf signalisierten, da sie in der Pandemie ihre Schulpraktika nicht regulär antreten konnten, sei mit dem Projekt „Homeschooling-Scouts“ ein Angebot geschaffen worden, bei dem zukünftige Lehrkräfte ihr Praktikum unabhängig von einer Schule virtuell direkt mit Schüler*innen absolvieren können. Für die Studierenden bedeute dies Praxiserfahrungen auch unter den aktuellen Bedingungen, für die Kinder und Jugendlichen ein wertvolles Unterstützungsangebot für das Lernen zuhause. weiterlesen Universität Duisburg-Essen:
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler startetGemeinsam starten die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Duisburg-Essen das Mentoring-Programm WEICHENSTELLUNG für Viertklässler. Lehramtsstudierende fördern Schüler*innen während des wichtigen Übergangs von der Grundschule in die weiterführende Schule – mit dem Ziel, junge Menschen zu stärken und chancengerechte Bildung zu ermöglichen. Durch diese Kooperation und mit der finanziellen Unterstützung der Dr. Harald Hack Stiftung ist es gelungen, das Mentoring-Programm WEICHENSTELLUNG für Viertklässler nun auch in Essen zu realisieren. weiterlesen Universität Erfurt:
UniSchulPlattform: Neue Impulse für die Lehrer*innenbildung in der Corona-PandemieMit dem Beginn des Sommersemesters 2021 startet an der Universität Erfurt auch die neue UniSchulPlattform. Sie bietet den Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit, digitales Lehren und Lernen im engen Austausch mit Forscher*innen und Praktiker*innen zu entwickeln und mit Praktikumsschulen der Universität Erfurt zu erproben. Die UniSchulPlattform schlägt damit eine Brücke zwischen Theorie und Praxis im Lehramtsstudium. Zudem unterstützt die UniSchulPlattform die Entwicklung digitaler Lehre an Thüringer Schulen. weiterlesen Universität Gießen:
Zweite Episode des GOL-Podcasts beschäftigt sich mit Reflexion(Qualitätsoffensive Lehrerbildung)Der GOL-Podcast "Klasse(n)arbeit" zu Themen der Lehrkräftebildung geht in die nächste Runde. In der zweiten Folge dreht sich alles um Reflexion. Die beiden Gäste Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter von der Gießener Offensive Lehrerbildung und Christian Hofmann von der Hessischen Lehrkräfteakademie nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und versuchen, ein wenig Ordnung in die Debatte um den Begriff zu bringen. weiterlesen Universität Halle-Wittenberg:
Burnout beim Lehrkräftenachwuchs: Nachsicht mit sich selbst hilft bei StressKnapp ein Viertel aller angehenden Lehrkräfte leidet unter Burnout-Symptomen. Fast ein Drittel verlässt bereits in den ersten fünf Jahren wieder die Schule. Forschende der Universität Halle-Wittenberg haben in zwei Studien mit 130 Lehrkräften im Vorbereitungsdienst herausgefunden: Dem Problem lässt sich vorbeugen, wenn die Betroffenen über ein gut ausgeprägtes Selbstmitgefühl verfügen und nachsichtig mit sich selbst sind. Ihre Studie erscheint in der Fachzeitschrift "Psychologie in Erziehung und Unterricht". weiterlesen PH Karlsruhe:
Studium ohne Abitur: Nicht-traditionelle Lehramtsstudierende in den Blick rückenDr. André Epp forscht an der PH Karlsruhe zu Bildungsbiografien von Lehramtsstudierenden, die ihre Hochschulzugangsberechtigung auf dem sogenannten „dritten Bildungsweg“ erworben haben. „Von Lehrkräften ohne Abitur können sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Kolleginnen und Kollegen profitieren“, sagt der Erziehungswissenschaftler. weiterlesen Universität Koblenz-Landau:
„Inklusion studieren!“
(Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung / bildungsklick)Der berufsbegleitende Fernstudiengang „Inklusion und Schule“ der Universität Koblenz-Landau vermittelt in 5 Semestern Kompetenzen einer inklusiven Bildung und die Fähigkeit, den Unterricht individuellen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten. Mit dem neu initiierten Masterstudiengang soll die Lücke zwischen den Inhalten der klassischen Lehrerausbildung und den Anforderungen, denen Lehrende an Schulen sich heute in der Praxis gegenübersehen, geschlossen werden. weiterlesen
PH Ludwigsburg:
PH gewinnt bundesweite Ausschreibung zur Internationalisierung der LehramtsausbildungDas International Office der PH Ludwigsburg hat gemeinsam mit Kolleg*innen aus allen drei Fakultäten im Förderprojekt „Lehramt.International“ einen Erfolg erzielt: Insgesamt stehen der Hochschule und ihren Projektpartnern aus den USA, Irland, den Niederlanden, Dänemark und Schweden über 400.000 Euro für die Digitalisierung der Lehre sowie für die Finanzierung von Studierenden- und Lehrendenmobilitäten zur Verfügung. weiterlesen Universität Oldenburg:
Schulmanagement-Tagung 2021: Kurs halten in stürmischen Zeiten – Schulleitungshandeln mit ZuversichtSchule erfolgreich auf Kurs zu halten ist besonders in unsicheren und stürmischen Zeiten eine große Herausforderung für Schulleitungen. Wodurch werden und bleiben wir resilient und agil angesichts wachsender, auch digitaler Anforderungen? Welche Orientierungs- und Handlungsmöglichkeiten bieten sich mir und was bewirkt meine eigene Haltung für mein Schulleitungshandeln? Wie kann ich mein Kollegium in Krisenzeiten körperlich und mental stärken? Und welche Angebote zur Beratung und Unterstützung stehen mir und meinem Team zur Verfügung? Antworten auf diese Fragen sollen auf der 28. Schulmanagement-Tagung am 15. Juni 2021 gefunden werden. weiterlesen
Universität Würzburg:Mit digitalen Medien kompetent lehren und lernenWie nutzen Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht? Wie kann Lehren und Lernen mit ihnen gelingen? Diesen Fragen geht ein neues interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Universität Würzburg nach. Ziel ist, die Digitalkompetenz von Lehrkräften zu verbessern. weiterlesen
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Prenzel, Manfred / Huber, Matthias / Muller, Claude / Höger, Brigitta / Reitinger, Johannes / Becker, Manuel / Hoyer, Susanna / Hofer, Michael / Lüftenegger, Marko:
Zacheja, Heidi:
| | | | Österreich:Quereinstieg an Schulen soll vereinfacht werden(Die Presse)Ein aktueller Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums sehe vor, die Ausbildung von Quereinsteigenden ins Lehramt grundsätzlich neu zu gestalten und nicht mehr an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (PH), sondern nur noch an PHs anzubieten. Ziel sei ein erleichterter und vereinheitlichter Quereinstieg, wobei hochwertige Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote insbesondere im pädagogischen Bereich festgelegt werden sollen. Die Hochschullehrgänge für Quereinsteigende sollen „nach Maßgabe des Bedarfs“ eingerichtet werden, wie es in den Erläuterungen zum Gesetzesentwurf heiße. weiterlesen
| | | | Interview: Neue Spielregeln für den Bildungsföderalismus(Jan-Martin Wiarda)SPD-Bildungsexperte Ernst Dieter Rossmann spricht mit Jan-Martin Wiarda über die Missstände in der deutschen Bildungspolitik und seinen Vorschlag für eine Grundgesetz-Änderung. Zum Thema Lehrkräftebildung sagt Rossmann: „Auch beim Lehramtsstudium sollte der Bund über den schon bestehenden Grundgesetz-Artikel 91b neue Qualitäten und notwendige Quantitäten über befristete Programme hinaus nachhaltig fördern können. Der Lehrernachwuchs ist absehbar ein Schlüsselthema für die Zukunft.“ weiterlesen
„Neue Lehrkräfte braucht das Land!“
(WirtschaftsWoche)
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas Sattelberger und der Teach First-Geschäftsführer Ulf Matysiak verfassen mit ihrem Gastbeitrag ein Plädoyer für ein Entfesselungsprogramm an deutschen Schulen. Die Art und Weise, wie motivierten Quer- und Seiteneinsteiger*innen Hürden in den Weg gestellt würden, sei kläglich; das wohl schwerwiegendste Ausschlusskriterium sei, dass die KMK nur Lehrkräfte mit geradlinigem Studium und zwei Fächern wolle. Die Autoren fordern Zertifikatskurse für Quer- und Seiteneinsteigende sowie ein duales Lehramtsstudium, das von Beginn an akademische Inhalte und schulische Praxis verschränke. weiterlesen
Thomas de Maizière zu Bildung im digitalen Zeitalter
(Deutsche Telekom)
Thomas De Maizière, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung, spricht im Digitalisierungs-Podcast „Digitalisierung. Einfach. Machen.“ über die aktuelle Situation an Deutschlands Schulen und die Aufgabe von Stiftungen. Außerdem geht es um die Fragen, warum es so schwierig sei, ein Gesamtkonzept für alle Schulen zu entwickeln, welche Kompetenzen im digitalen Zeitalter unverzichtbar seien, und wie sich die Lehrkräftebildung ändern müsse.
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Kolumne: Praxissemester ein „ausbaufähiger Lichtblick“ im Lehramtsstudium
(Das Deutsche Schulportal)
Hanin Ibrahim und Claudius Baumann von der studentischen Initiative „Kreidestaub“ berichten von ihrem Praxissemester, das sie in der Corona-Krise an zwei Berliner Schulen absolviert haben. Das Praxissemester, bei dem etwa 2.000 Lehramtsstudierende für fünf Monate an Schulen hospitieren und unterrichten, sei in Berlin seit 2015 fester Bestandteil des Master of Education und habe das Ziel, Theorie und Praxis reflektiert zu verzahnen. weiterlesen
„Schluss mit den Scheinlösungen!“ Mark Rackles attackiert Kultusministerkonferenz
(Zeit Online)
Rackles, ehemaliger Staatssekretär für Bildung in Berlin, fordert in einem Gastbeitrag in der ZEIT eine Reform des Bildungsföderalismus. Die Kultusministerkonferenz habe verlernt, länderübergreifend zu handeln und zeige sich veränderungsresistent. Statt zu handeln, simuliere man Handlungskompetenz und produziere Scheinlösungen. Beim Lehrkräftemangel bestehe die Scheinlösung darin, Prognosen nicht länderübergreifend und langfristig zu erstellen, sondern Probleme zu verlagern, indem man die Qualitätsanforderungen des Lehramts senke und den massiven Quereinstieg ermögliche. weiterlesen
„Ich kämpfe für die Bildungsrevolution“
(Der Tagesspiegel)
Petja Meidlinger, Leiterin des Programms „Teacher Coaching & Training“ am Zentrum für Lehrerbildung der LMU München, plädiert im Tagesspiegel-Interview für ein duales Lehramtsstudium. Fachwissen allein mache noch keine gute Lehrkraft, gefragt seien vor allem soziale Kompetenzen. In ihrem Coaching vermittle Meidlinger Lehrkräften psychologische und pädagogische Fähigkeiten. Derzeit würden soziale und personale Kompetenzen in der ersten Phase der Lehrkräftebildung zu wenig thematisiert. weiterlesen
Zum Start der didacta: Was macht eine gute Lehrkraft aus?
(News4Teachers)
Anlässlich der am Montag beginnenden Bildungsmesse didacta interviewt News4Teachers die Schulleiterin Petra Ferrari, die auf dem digital stattfindenden Event auftritt, zu der Frage, was eine gute Lehrkraft ausmache. Es gehe in diesem Beruf hauptsächlich darum, eine Beziehung zu den Schüler*innen herzustellen und deren Persönlichkeiten weiterzuentwickeln. Für eine offene Schulkultur und Kollaboration im Team solle in der Lehrkräftebildung projektorientiertes, fachübergreifendes Lernen verstärkt werden, auch digitale Themen sollten stärker Eingang finden. weiterlesen
| |  | Stifterverband: Bewerbungsstart für das Deutsche Lehrkräfteforum 2021 „Gemeinsam gute Schule gestalten!“ ist das Thema des diesjährigen Deutschen Lehrkräfteforums. Lehrkräfte aus ganz Deutschland sind eingeladen, sich zu bewerben. Sofern Präsenzveranstaltungen möglich sind, werden die ausgewählten Teilnehmer*innen vom 11. bis 13. November 2021 in der Evangelischen Akademie Bad Boll zusammenkommen, um sich über eine erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Schule auszutauschen. Erfahrene Lehrkräfte aller Schulformen, Junglehrer*innen, Lehramtsstudierende, Referendar*innen sowie Teach-First Fellows aus ganz Deutschland können sich ab sofort online bewerben. Bewerbungsschluss ist am 31. Mai 2021.
| | | | Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 2 | 2021(Bundesministerium für Bildung und Forschung)Im neuen Newsletter der Qualitätsoffensive Lehrerbildung zeigen Prof. Dr. Rebekka Bendig und Julian Knop von der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik auf, wie eine demokratiepädagogische Schulentwicklung in Pandemiezeiten umgesetzt werden kann. Dr. Kinga Golus von der Universität Bielefeld geht im Kommentar der Frage nach, ob die Philosophie ihre eigene Didaktik sei und wie das Philosophieverständnis dazu beitragen könne, die Verbindung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik zu stärken. weiterlesen
| | | | Die Ein-Fach-Lehrkraft darf kein Tabu mehr sein.
Ein Beitrag von Prof. Dr. Wolfgang Böttcher
(Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Qualitätsentwicklung/Evaluierung an der Universität Münster)
| |  | (Foto: Wolfgang Böttcher)
| | | In der universitären Phase wird das wissenschaftliche Fundament für die spätere berufliche Tätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer gelegt. Sie legitimiert die Höhe der Alimentierung der Beamtenschaft und gestattet es ihr, sich in der Selbstbeschreibung als Profession zu präsentieren.
Ein unbefangener Blick auf diese erste Phase der Lehrkräftebildung (einfachheitshalber denken wir im Folgenden an die Sekundarstufen der allgemeinbildenden Schulen) sollte eine gewisse Verwunderung auslösen. Die Abiturientin, die Lehrerin werden möchte, muss zwei Fächer wählen, die sie aus der eigenen Schulzeit kennt und die sie – nicht unbedingt in der Leistungsspitze – erfolgreich absolviert hat. Sie findet sich in Seminaren wieder, in denen womöglich mehrheitlich Kommiliton*innen sitzen, die nur ein Fach studieren, in dem sie besonders gute Leistungen erzielt hatten. Und sie erlebt mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Dozent*innen sich nicht dafür interessieren, welche fachlichen Inhalte Gegenstand der schulischen Curricula sind. Sie kann aber hoffen, dass sie von den (wenigen) fachdidaktischen Angeboten für ihren zukünftigen Beruf profitieren kann. Vergessen wir nicht die ausgedehnte Praxisphase, so dass – freundlich gerechnet – noch 20 % der Studienzeit für das übrig ist, was die Bildungswissenschaften anbieten: Pädagogik, Psychologie, Soziologie. Das Programm, das sich die Bildungswissenschaften selbst aufgegeben haben, ist allerdings beträchtlich. In den „Standards der Lehrerbildung für die Bildungswissenschaften“ soll nicht nur Unterrichten, es sollen auch Erziehen, Beraten und Innovieren gelernt werden. Das wird schwierig, wenn der Begriff Standards ein strukturiertes und verbindliches Beherrschen von wissenschaftsbasierten Kompetenzen meint.
Wer nun vermuten würde, dass man unsere Lehramtsstudentin mit einem gut strukturierten Curriculum durchs Dickicht führt, um ihr zu helfen, alle notwendigen Kenntnisse zu erwerben, sieht sich getäuscht. Der Studienverlauf ergibt sich im Kern durch spontane und zufällige Wahlen der Studierenden. Die Universitäten wollen zwar für die Schule bilden, sie halten aber „Verschulung“ des Studiums für eine Todsünde.
Überfrachtung und Zufälligkeit öffnen das Tor zum Dilettantismus und schmälern die Attraktivität des Berufs. Dies gilt besonders für diejenigen, die sich durch MINT-Fächer gewühlt haben und nun Jobangebote bekommen, die Geld und Karriere versprechen. Lehrkräftemangel mündet in Notprogramme für den Quer- und Seiteneinstieg. Und der wird auch deshalb zu einem strukturellen Problem, weil es damit zwei deutlich unterschiedliche und unterschiedlich aufwendige Wege zum Lehramt gibt. Dieses Zwei-Wege-System ist offensichtlich ungerecht.
Eine Innovation zur Reduktion der skizzierten Probleme ist schlicht und praktikabel – und international nicht unüblich, hierzulande aber fast ein Tabu: Die Ein-Fach-Lehrkraft. Unter Absehung spezifischer Strukturüberlegungen, für die hier der Raum fehlt, kann man grob sagen: Jedes Element der Lehrerbildung – fachlich, didaktisch und bildungswissenschaftlich – könnte vertieft studiert werden, mit dem Ergebnis erhöhter Kompetenz. Im Hinblick auf die Quereinstiege kann von einem Konvergenzmodell der Studienwege gesprochen werden, das die großen Differenzen reduziert. Selbstverständlich sollte es mit allen Möglichkeiten zur Karriereentwicklung durch berufsbegleitende Angebote (z.B. auch für ein zweites Fach) ausgestaltet sein. Hier wären die lehrerbildenden Universitäten gefordert, die allerdings bislang in der Lehrkräftefortbildung eine eher bescheidene Rolle spielen.
Der Monitor Lehrerbildung ist ein Kooperationsprojekt. | | | | |