 | Länder setzen aufgrund des Lehrkräftemangels auf Quereinsteiger*innen
Zu den Maßnahmen gegen den bestehenden Lehrkräftemangel in Deutschland zählen unter anderem die Anhebung der Mindeststundenanzahl von Teilzeitverträgen oder der Versuch Lehrkräfte insgesamt länger im Beruf zu halten. Neben diesen Ansätzen ist auch der Einsatz von nicht grundständig ausgebildeten Lehrkräften dringend nötig, um die Unterrichtsversorgung zu sichern. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass in Sachsen-Anhalt mittlerweile jede dritte Lehrkraft Quereinsteiger*in sei. Trotz der Quer- und Seiteinsteigenden könne jedoch in keiner Schulform eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung erreicht werden.
Auch in Bayern setzt die Landesregierung seit diesem Jahr auf den Einsatz von Quereinsteiger*innen, wie ebenfalls die Süddeutsche Zeitung berichtet. Hier werden qualifizierte Nicht-Pädagogen aufgrund des hohen Mangels an Lehrpersonal an Mittelschulen eingesetzt. Sofern sich die Maßnahme bewährt, solle sie beibehalten werden, bis es wieder genügend Mittelschullehrkräfte gebe.
Die neue KMK-Präsidentin Karin Prien plant überdies hinaus bereits im Bachelorstudium angehende Naturwissenschaftler*innen für den Lehrkräfteberuf zu begeistern. Im Spiegel betont Prien, dass sie neben dem Ausbau an Studienplätzen die Möglichkeiten für Quer- und Seitensteigende erweitern wolle, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Auf Quereinstiegsmodelle setzen auch unsere Nachbarländer Österreich und die Schweiz, um die Unterrichtsversorgung zu sichern.
| |  | 22.02.2022: ComeIn 18.-19.05.2022:
16.-17.11.2022:
Forum Bildung Digitalisierung
| | | | Neue KMK-Präsidentin Prien sieht bei digitalem Lernen noch viel Potenzial (NDR)Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien ist seit kurzem die neue Vorsitzende der KMK. Das vorherrschende Thema ihrer Präsidentschaft, so Prien, werde das „Lernen aus der Pandemie“ sein. Bezüglich der Lehrkräfteausbildung habe die Pandemie gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der Bundesländer sei. Unter anderem sei geplant, Fragen bezüglich der zukunftsgerechten Lehrkräfteausbildung in Fachkongressen zu erörtern. Durch Corona sei deutlich geworden, dass die Digitalisierung und die Nutzung von digitalen Medien vorangetrieben werden müsse. weiterlesen
Lehramtsstudierende leiden nach Corona teils an Angstzuständen (ZEIT Online)Eine Studie, in welcher Studierende der Augsburger Universität befragt wurden, zeige, dass Lehramtsstudierende nach den Einschränkungen durch die Pandemie teils an Angstzuständen leiden. Auch in den USA, Italien, der Türkei und Korea habe die Umfrage, erstellt von der Christopher Newport University, ähnliche Ergebnisse erzielt. Klaus Zierer, Professor an der Universität Augsburg und Beauftragter der Studie, erklärt die Ergebnisse dadurch, dass gerade Studierende durch die Pandemie vor einer Ungewissheit stünden. Da die Corona-Jahre in die Phase der Existenzfindung gefallen seien, seien die damit verbundenen Ängste immer auch mit Existenz- und Zukunftsängsten verknüpft. weiterlesen
| | | | Baden-Württemberg:Lehrkräftemangel bleibt Sorgenkind (Stuttgarter Nachrichten)In einer Etatdebatte im Stuttgarter Landtag standen der Lehrkräftemangel an Grundschulen und der Mangel an Sonderpädagogen im Fokus. Insgesamt sei die Kultusministerin Theresa Schopper zwar mit den Verhandlungen über „ihren“ Haushalt zufrieden, dennoch bleibe der Lehrkräftemangel ein großes Problem. Das Ministerium versuche zwar Gymnasiallehrkräfte für den Unterricht an Grundschulen zu gewinnen, dies gestalte sich jedoch schwierig. Bezüglich der Ausbildung von Sonderpädagog*innen sei laut Schopper eine neue Ausbildungsstätte in Freiburg geplant. weiterlesen
Berlin:Verbeamtung von Lehrkräften für neue Bildungsministerin wichtigstes Projekt (Berlin.de)Die neue Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse sieht die Wiedereinführung der Verbeamtung von Lehrkräften als wichtigste Reform der kommenden Legislaturperiode. So habe sie als Schulleiterin selbst gesehen, dass gute Lehrkräfte aufgrund der Verbeamtung in andere Länder abgewandert seien. Ein weiteres Anliegen sei für sie die Verbesserung der Grundbildung der Schüler*innen. weiterlesen
Brandenburg:
Einstieg in universitäre Ausbildung von Berufsschullehrkräften (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport )In Brandenburg hat das Kabinett dem Konzept des Wissenschaftsministeriums zur universitären Berufsschullehrkräfteausbildung zugestimmt. Bildungsstaatssekretärin Ines Jesse sagte: „Die Ausbildung und Rekrutierung von Berufsschullehrkräften ist für die Qualitätssicherung der beruflichen Bildung im Land Brandenburg von zentraler Bedeutung. Die erstmalige Einrichtung eines universitären Ausbildungsangebots in Brandenburg und die Stärkung der berufspädagogischen Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte im Seiteneinstieg sind wichtige Maßnahmen, um den in den kommenden Jahren stattfindenden Generationswechsel der Lehrkräfte an beruflichen Schulen erfolgreich zu gestalten.“ weiterlesen
Nordrhein-Westfalen:
Landesweite Fachtagung zum Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP): Einblicke, Orientierung, Perspektive(Landesprüfungsamt für Lehrämter an Schulen)Am 9. November 2021 luden das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Lehrkräfte ausbildende Universitäten zu einer Fachtagung ein. Im Mittelpunkt der Online-Tagung stand das erste Praxiselement der Lehrkräfteausbildung – das Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP). Der Einladung folgten mehr als 380 Akteure der Lehrkräftebildung aus Schulen, Zentren für schulpraktische Lehrkräfteausbildung, Hochschulen und Schulverwaltung. In produktiver Atmosphäre tauschten sich die Teilnehmenden institutionsübergreifend unter dem Motto Einblicke, Orientierung, Perspektiven – EOP fach-inhaltlich zum Professionalisierungspotential des Praxiselements und zu dessen Bedeutung für angehende Lehrkräfte aus. weiterlesen
Nordrhein-Westfalen:Kutschaty will A13 für alle Lehrkräfte (News4Teachers)SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty will im Falle der Regierungsübernahme nach der Landtagswahl im Mai für alle Lehrkräfte die Eingangsbesoldung A13 einführen. Kutschaty habe betont, dass vor allem nach der Angleichung der Ausbildung für alle Schulformen eine ungleiche Bezahlung nicht mehr zu rechtfertigen sei. Bisher werden Lehrkräfte in NRW an Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (Sek. I) schlechter bezahlt. In neun anderen Bundesländern wurde bereits A13 für alle Lehrkräfte eingeführt. Widerstand gegen die Veränderung kommt unter anderem vom Philologenverband. weiterlesen
Sachsen:Lehrkräftemangel und die Suche der Schulen nach Lösungen (MDR)In Sachsen herrscht Lehrkräftemangel, vor allem Förderschulen und Schulen in ländlichen Gebieten sind stark betroffen. Da flächendeckend noch keine wirksame Strategie gefunden wurde, suchen die Schulen nun eigene Wege, um gegen das Problem anzugehen. Einer diese Wege sei, Stunden zu kürzen oder auch die Betreuung von zwei Klassen durch nur eine Lehrkraft. Zudem versuchen Schulen um Studierende zu werben und sie durch Praktika für die eigene Schule zu begeistern. weiterlesen
Sachsen-Anhalt:Neue Statistik zur Absolvent*innenquote in den Lehramtsstudiengängen (MDR)Das Wissenschaftsministerium in Sachsen-Anhalt teilte mit, dass von den jährlich angebotenen 1.000 Studienanfängerplätzen an den Universitäten Halle und Magdeburg nicht alle besetzt werden können. Zudem gebe es deutlich weniger Absolvent*innen als geplant. Eine Erhebung des Ministeriums zeige, dass die Absolvent*innenquote in Halle bei nur 47 Prozent liege und in Magdeburg bei 69 Prozent. Allerdings verwies das Ministerium darauf, dass die Quoten nicht vergleichbar seien, da die Studiengänge anders organisiert und in Magdeburg nur die Masterstudiengänge berücksichtigt worden seien. Nichtsdestotrotz unterstreichen die Zahlen den Abwärtstrend der Absolvent*innenquote seit 2018. In Halle sei deswegen künftig ein Monitoring geplant. weiterlesen
Thüringen:Immer weniger Russisch-Unterricht (Deutschlandfunk)In Thüringen wollen immer weniger Schüler*innen Russisch in der Schule lernen. Auch gebe es immer weniger Fachpädagog*innen, vor allem aus Altersgründen. In den vergangenen vier Jahren sei die Anzahl um 25 Prozent gesunken. Das allgemein abfallende Interesse am Russischunterricht könnte daran liegen, dass die russische Kultur für junge Menschen nicht besonders attraktiv ist, mutmaßt Ruprecht von Waldenfels von der Uni Jena. anhören
| | | Hochschulspezifische News | | | Universität des Saarlandes:Vorbereitung zukünftiger Lehrkräfte für digital-gestützten Unterricht(Saarbrücker Zeitung)Seit diesem Wintersemester können Studierende der Universität des Saarlandes das sogenannte MoDiSaar-Zertifikat erlangen. Die Abkürzung stehe für „Modularisierter Lehr-Lern-Baukasten zum Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen im saarländischen Lehramtsstudium“. Es soll die angehenden Lehrkräfte studienbegleitend darauf vorbereiten bald selbst guten, digitalen Unterricht zu machen. Projektsprecher Markus Peschel betonte die Bedeutsamkeit des Zertifikats. Er ist der Meinung, dass es bald auch verpflichtend eingeführt werden sollte, um zu verhindern, dass Lehramtsstudierende ohne Veranstaltungen zur Digitalisierung ihr Studium beenden können. weiterlesen
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Stange, Christoph/ Zöllner-Dressler, Stefan (Hrsg.) | | | | Österreich:Zahl der Pflichtschüler*innen steigt bis 2030 um mehr als fünf Prozent(Tiroler Tageszeitung )Bis 2030 wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Pflichtschulalter um mehr als fünf Prozent steigen, die Zahl der Lehrkräfte wiederum wird durch zahlreiche Pensionierungen sinken. Der Neue Bildungsbericht schloss daher, dass eine ausreichende Rekrutierung von neuen Lehrkräften eine wesentliche Herausforderung bleibe, um einem Lehrkräftemangel vorzubeugen. Auch Bildungsminister Matin Polaschek nannte diese Entwicklung eine Herausforderung und betonte, dass das Bildungsministerium mit Quereinstiegsmodellen, Bedarfserhebungen in den Regionen und gezielter Steuerung bereits dem Problem entgegenwirke. weiterlesen
| | | | Doppelstunde: Wie digital kompetent verlassen Schüler*innen die Schule?(News4Teachers )Im News4Teachers-Podcast „Doppelstunde“ spricht Katharina Scheiter vom IWM unter anderem über die Medienkompetenz von Lehramtsstudierenden: Sie sagt, dass gerade Lehramtsstudierende schlecht aufgestellt sind in Bezug auf den Einsatz digitaler Medien. Sie müssten im Rahmen des Studiums erst einmal an die Nutzung digitaler Medien herangeführt werden. Über den Mehrwert seien sie sich oft nicht bewusst. weiterlesen
Gebärdensprache soll Schulfach werden. Interview mit Claudia Becker(Deutschlandfunk)Die Kultusministerkonferenz hat die Empfehlung ausgesprochen, Gebärdensprache als anerkanntes Schulfach einzuführen. Wenn die Länder dieser Empfehlung folgen, könnten bald nicht nur Menschen mit Hörbehinderung, sondern auch Schüler*innen ohne Höreinschränkungen Gebärdensprache als Wahlfach belegen. Im Deutschlandfunk kommt Claudia Becker, Professorin für Gebärdensprache und Audiopädagogik an der Humboldt-Universität Berlin, zu Wort. Sie betont, wie wichtig es sei, genügend Lehrkräfte für das Fach zu qualifizieren, da es sonst bald das Fach deutsche Gebärdensprache geben würde, aber nicht genügend Lehrpersonal. anhören
Gespräch mit Marcel Helbig über die Inklusion in Rheinland-Pfalz(Deutschlandfunk)Rheinland-Pfalz gehe einen bildungspolitischen Sonderweg in Sachen Inklusion. So gebe es dort keine flächendeckenden inklusiven Schulen, sondern sogenannte Schwerpunktschulen, die im Rahmen einer Studie genauer untersucht wurden. Einer der beiden Autoren dieser Studie, Bildungsforscher Marcel Helbig, wurde vom DLF diesbezüglich interviewt. Er weist darauf hin, dass Rheinland-Pfalz aber auch andere Bundesländer hinsichtlich der Inklusion nicht vorangekommen sind. anhören
Der Monitor Lehrerbildung ist ein Kooperationsprojekt
| |  | Vom 01.02.-15.03.22 können für die diesjährige TURN Conference Beiträge eingereicht werden. Das Thema der Konferenz lautet: Wandel gestalten – Lehren und Lernen heute für die Herausforderungen von morgen. In diesem Sinne sollen zukunftsweisende Vorhaben und Ansätze sichtbar gemacht und durch die Veranstaltung zu deren Reflexion beigetragen werden. Alle, die sich mit dieser Thematik beschäftigen und sich am Austausch beteiligen möchten, sind dazu eingeladen, die Tagung durch eigene Beiträge mitzugestalten.
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